Ein gewisser Reyinperht gab laut dem genannten Schriftstück mehrere in Giesing, Grefolfing und Pasing gelegene Güter mit Einwilligung seines Bruders Irminfried und unter Zustimmung seiner Blutsverwandten Otilo und Eroso an das genannte Kloster; doch entstand über diese Schenkung ein langwieriger Streit, da Irminfrieds Sohn Lantfried später den ungeschmälerten Genuß der obigen Güter verlangte; dieser Anspruch stammte wohl daher, daß der zur Zeit der Ausfertigung obgenannter Urkunde noch kinderlose Irminfried für den Fall der späteren Erlangung von Nachkommen sich wahrscheinlich gewisse Bezüge aus den Gütern vorbehalten hatte. Erst 802 wurde der Streit auf einer Versammlung zu Freising in der Weise beigelegt, daß Lantfried die Hälfte des Ertrages zugewiesen erhielt. Hier finden wir zugleich die ersten Spuren der Lehenshoheit des Hochstifts Freising über Pasing.
Später verzichtete Lantfried auf obigen Rechtsanspruch, welcher sich in Pasing auf zwei Ansiedelungen bezog.
Nach dem begegnen wir Pasing wieder in drei Urkunden aus der Zeit des achten Bischofes (Anno von Freising 855-875).
In der zweiten tauscht Anno einen Hof zu Pasing gegen drei Jauchert Ackerland und ein Stück Rindvieh.
Nach der dritten handelt es sich um den Tausch eines halben Jauchert gegen ein anderes, welches sich bis dahin im Besitze eines in Pasing begüterten Mannes Widarkisi befand.
Wieder treffen wir Pasing in vielen Schriftstücken des 10. Jahrhunderts.
So treffen Bischof Wolfram (926-938) und sein Erzpriester Engelschalk einen Tausch in der Weise, daß letzterer seinem Bischof zwei Huben (Ackerland) und einen Hof, Wiesen und Wäldchen und Besitzungen in mehreren Orten, darunter auch in Pasing, gegen das Dorf Niederroth, Landgericht Dachau, überläßt.
Wolframs Nachfolger, Lampert (938-957), übergibt dem Edelmanne ("Nobilis vir") Irmonher seine Besitzungen in Laubenhaim, Landgericht Wolfratshausen, gegen dessen sämmtliche vom Kloster Scharnitz zu Lehen gegebenen Besitzungen zu Pasing.
Im Anfange des 11. Jahrhunderts, im Jahre 1003, ging Pasing durch Schenkung des heiligen Kaisers Heinrich II. auf Anregung seiner gleichfalls heiligmäßigen Gemahlin Kunigunde ganz in den Besitz des Domkapitels Freising über, mit der Verfügung, daß nach dem Tode des Bischofs Gottschalk (990-1006) die Einkünfte der "villa pasingas" (des Dorfes Pasing) den Klosterkonventen von Weihenstephan und St. Veit zu gute kommen sollten.
Von da ab schweigen die geschichtlichen Nachrichten über Pasing ein Jahrhundert lang fast ganz, treten auch im 12. Jahrhundert nur spärlich auf.
Im Besitze Pasings lösen sich in den beiden Zeiträumen eine Menge von Besitzern ab, die nur schwer auseinanderzuhalten sind wegen der Lücken im urkundlichen Material.
Gegen Ende des 12. Jahrhunderts gelangte das Schloß zu Pasing durch Erbschaft an das edle Geschlecht derer von Lochhausen (die "Kuchenmeister"), deren letzter Sprosse Ulricus de Päsing 1317 starb.
Bemerkenswerth ist hier nur ein Schriftstück aus dem Jahre 1164, nach welchem auch Pfalzgraf Friedrich in Pasing begütert war, dann besonders die historisch denk-