Schmuck der Herzogin Anna, der Inhalt der Münchner Schatzkammer überhaupt - Alles wiederholt seinen Namen und mit ihm den Ruhm Albrechts V.
Die Malerei in jener Epoche war der Allgemeinheit ziemlich entfremdet - sie war beinahe ausschließlich höfische Kunst geworden. Eine eigene Initiative, ein ursprüngliches Hervorwachsen aus der Tiefe der Volksseele kannte diese Kunst der Renaissance nicht. Sie erwartete die Winke der Fürsten und Patrizier, die ja die einzigen Auftraggeber und Abnehmer in jener Zeit waren. Was dieser Kunst an innerlicher Größe fehlte, das suchte man durch äußere Größe der Leinwand zu ersetzen.
St. Anna-Kirche am Lehel.
Aber in jener farbenfreudigen Zeit der Frührenaissance gab es wenigstens immer Aufträge, und immer mehr Maler zogen nach dem kunstsinnigen München. Über achtzig gute Namen wären aus jener Zeit anzuführen; von allen Seiten waren sie gekommen: Italiener, Deutsche, Holländer, das Alles wimmelte lustig durcheinander, und wer kein Bild auf Leinwand zu malen hatte, der folgte gerne dem Rufe, die Fassade eines Patrizierhauses mit Fresken zu schmücken. Merian erzählt denn auch: "Die Häuser in München sind lustig bemalt." Von solchen Häusern wären in erster Linie zu nennen, die von Peter Candid gemalte Front des Claudi Cleer-Hauses