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Das Jahr 1902 weist in München 310 verschiedene Tages-, Wochen-, Monatsblätter, Korrespondenzen etc. auf. Unter den Wochenblättern haben sich nicht nur die Kunstzeitschriften Weltruf erworben, sondern auch zahlreiche andere Spezial-Fachblätter, so die "Münchner Medizinische Wochenschrift", die auf eine fünfzigjährige Erscheinungszeit zurückblicken kann und sich in der ganzen medizinischen Welt des größten Ansehens erfreut.

In München, als der deutschen Zentrale aller alpinistischen Bestrebungen, erscheint auch die "Deutsche Alpenzeitung" (gegründet Ende 1900 vom Verfasser dieses Buches), die von vorneherein als ein Blatt gedacht war, das mit allen Hilfsmitteln der modernen Reproduktionstechnik dem Leser die Wunder der Alpenwelt vor Augen führen soll.

Freunde der Geschichte Bayerns und Münchens finden in Lehers "Bayerland" ein vorzüglich geleitetes Organ, worin alle Forschungen zur alten Geschichte ebenso liebevolle Behandlung finden, wie die Vorgänge der jüngsten Gegenwart.

So weist denn das Zeitungswesen Münchens heute nach allen Richtungen hin Erscheinungen auf, die für das hochentwickelte Geistesleben der bayerischen Metropole glänzend Zeugniß ablegen.

Anstatt der drei armseligen Bücherläden zu Anfang des neunzehnten Jahrhunderts zeigt das Adreßbuch heute 143 Verlags- und Sortimentsbuchhandlungen und an Buchdruckereien zählt München 130, darunter Anstalten von Weltruf, leider aber auch solche, die lediglich durch die Gewerbefreiheit die Berechtigung erlangt haben, sich zu den Jüngern Gutenbergs zu zählen - von "Kunst" keine Spur.

Wenn von der geistigen Entwicklung und der Presse Münchens gesprochen wird, dann darf zweier Männer nicht vergessen werden, deren Namen mit dieser Entwicklung auf das Innigste verknüpft sind: Alois Senefelder und Franz Xaver Gabelsberger.

Senefelder, der Erfinder des Steindruckes (geb. zu Prag 1771), weilte seit 1806 in München, wo er eine eigene "chemische Steindruckerei" gründete und mit Unterstützung hervorragender Persönlichkeiten seine Kunst zu voller Höhe brachte.

Was die Lithographie für die Popularisirung der Kunst bedeutete, das braucht ja hier nicht erst des Näheren ausgeführt zu werden. Im Jahre 1826 gelang Senefelder der Druck farbiger Blätter, 1833 brachte er die ersten Leinwanddrucke zu Stande.

Hochgeehrt, aber nicht eben mit Glücksgütern gesegnet, starb er am 24. Februar 1834 zu München.

Von sehr großer Bedeutung für die Presse war die Erfindung der Stenographie durch den "Diätisten der kgl. Generaladministration der Stiftungen und Kommunen", Franz Xaver Gabelsberger, der am 3. Februar 1789 in München das Licht der Welt erblickte.

Angeregt durch seine Arbeiten im Ministerium, wo er sich bemühte, eine Kurzschrift zu finden, die es ihm ermöglichte, dem gesprochenen Worte sofort zu folgen und

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