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graciösen Bauten im Nymphenburger Park, die wirkungsvolle Façade der Theatinerkirche und das reizendste Juwel des Rococostyls, das "neue Opernhaus" (heute Residenztheater) aufgeführt. Auch zahlreiche Privatbauten, u. A. der gräfl. Törring'sche Palast (jetzt Postgebäude), rühren von Franz de Cuvilliers her; manche wurden erst von seinem gleichnamigen Nachfolger, der als Genie-Hauptmann in bayerischen Diensten stand, vollendet."

Karl Albrecht selbst wollte aber - trotz aller Sparsamkeit - doch auch ein Denkmal seines Kunstgeschmacks und seiner Kunstliebe hinterlassen, und zwar sollte eine durchgreifende Verschönerung und Vergrößerung der "Residenz" stattfinden.

Mit großen Kosten stattete er durchwegs Alles neu aus und schaffte besonders viele theure, auserlesene Kunstwerke an, darunter für sein Schlafzimmer zwei Gemälde von Caraccio, ferner einen Dürer (Schlacht Alexanders des Großen gegen Darius), ein großes Gemälde von Fiesole etc. etc.

Und alle diese herrlichen Werke, dieser ganze Reichthum des Schlosses sollte wieder das Opfer der Flammen werden. Am 14. Dezember 1729 kam in der Nähe des Schlafgemaches der Fürstlichkeiten Feuer aus, das sich unglaublich schnell verbreitete. Zwei Stockwerke der hinteren Front brannten total aus, nur mit Mühe wurde die Lohe von der Schatzkammer abgewandt. Der Schaden belief sich auf mehr als fünf Millionen Gulden.

Allzulange hielt also die "weise Sparsamkeit" auch wieder nicht an - und sie verschwand ganz, als der Kurfürst Kaiser geworden war.

Über das damalige Hofleben in München erzählt Keußler in seiner "Reise durch Deutschland" (1729) Folgendes:

"Der Hof behielt seinen französischen Charakter von früher vollkommen bei, namentlich in Bezug auf Laxheit der Sitten, von der uns die Skandalchronik gar viel zu erzählen weiß. Auch ein leidenschaftlicher Jäger war der Kurfürst, und die Kurfürstin Amalie teilte diese Leidenschaft. So wimmelte es in den Gemächern Beider von Hunden, welche die Prachtmöbel der Schlösser Schleißheim und Nymphenburg übel zurichteten. Des Kurfürsten Lieblingshund lag in einer Loge neben seinem Bette, während zwölf andere Logen für Hunde sich im anstoßenden Schreibsaal befanden. Und die Kurfürstin hatte bei der Tafel einen Hund auf jeder Seite und einer hatte neben ihrem Bette ein gelbseidenes kleines Gezelt mit einem Kissen; auf der Seite aber hing - - das Brustbild des Herrn Christi mit der Dornenkrone."

So weit die Schilderung jenes Zeitgenossen.

Da das Land verarmt war und die Steuerpresse auch nichts mehr herausbrachte, so hieß es auf andere Mittel zu Einnahmen sinnen. Nach berühmten Kleinstaatmustern verkaufte auch Karl Albrecht seine Unterthanen als Soldaten. Österreich z. B. kaufte für den Türkenkrieg 8000 Mann, das "Stück" zu 36 fl. (61 Mark 71 Pfg.).

Als weitere Einnahmequelle wurde 1735 das Lotto in Bayern eingeführt. Neunmal im Jahre gab es Ziehung und damit wurden dem Volke noch die letzten Pfennige aus der Tasche gezogen. Diese Münchner "kleine Lotterie" bestand bis zur Hälfte des 19. Jahrhunderts.

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