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Die Leitung der Akademie wurde einem Präsidenten, einem Generalsekretär und drei Klassensekretären anvertraut, deren Ernennung sich der König vorbehielt. Die ordentlichen Mitglieder, deren Zahl durch eine nachträgliche Verordnung festgestellt wurde, sollten

durch eigene Wahl ergänzt werden; die erstmaligen Ernennungen erfolgten aber durch den König selbst. Diejenigen bisherigen Mitglieder der kurbayerischen Akademie, welche nicht zu ordentlichen Mitgliedern ernannt wurden, traten, wie auch jene der nunmehr definitiv aufgelösten Mannheimer Akademie, in die Klasse der Ehren- und auswärtigen Mitglieder. Einzelnen ordentlichen Mitgliedern sollten Zöglinge anvertraut werden, welche auf Kosten des Staates auf Reisen geschickt und nach ihrer Ausbildung zu Adjunkten ernannt wurden. Aus diesen, dem Inland entnommenen Zöglingen sollte sich die Akademie in Zukunft ergänzen; auch sollten dieselben bei Besetzung höherer Lehrstellen berücksichtigt werden. Eine wichtige Verstärkung erhielt die Akademie durch die Verbindung mit einer Anzahl von Staatsinstituten. Die Hof-Zentralbibliothek, das Naturalienkabinet, die physikalisch-mathematische und polytechnische Sammlung, das chemische Laboratorium, das Münzkabinet und Antiquarium und das astronomische Observatorium wurden der Akademie unterstellt und ihr zur Bestreitung der eigenen Bedürfnisse, sowie jener der Attribute eine jährliche Dotation von 80,000 fl., sowie die Renten des nicht unbeträchtlichen Fonds der ehemaligen Mannheimer Akademie angewiesen. Als Lokal für die Akademie und der meisten damit verbundenen Anstalten wurde das Wilhelminum bestimmt, in welches die Akademie theilweise schon 1783 übergesiedelt war. Zum ersten Präsidenten der reorganisirten Akademie ernannte der König den

Heinrich Braun.

Philosophen Geh. Rath Friedr. Heinr. Jakobi, zum Generalsekretär Friedrich Schlichtegroll, zu Klassensekretären den Oberhofbibliothekar Frhrn. von Aretin, den Geh. Rath Frhrn. v. Moll und den geistlichen Rath Lorenz Westenrieder. Unter den sechs Mitgliedern der ersten Klasse findet man den Philosophen Schelling, in der zweiten Klasse den Kanonikus Maximus Imhof, der sich als Lehrer der Physik und als unverdrossener Berather in allen praktischen, physikalischen Fragen großer Popularität erfreute, den vielseitigen, geistreichen und feinsinnigen Frhrn. von Moll, der in dreißig Sprachen bewandert war und als Herausgeber der von ihm begründeten "Ephemeriden" mit allen bedeutenden Mineralogen und Geologen seiner Zeit in Fühlung stand; ferner Joseph Baader, den geschickten Mechaniker und Schüler Rumfords, den genialen Physiker J. W. Ritter, den berühmten Anatomen Sömmerring und den Oberst Adrian v. Riedel, welcher, unterstützt von seinen Mitarbeitern Schiegg, Seyffer und Soldner, die von dem französischen General Moreau angeordnete topographische Karte von Bayern, sowie die

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