"Papa" Lang.
und zuletzt Knaak ein Gastspiel absolvirten - bei welcher Gelegenheit König Ludwig II. zum ersten Male in diesem Theater war - wurde ein Plakat angeschlagen, worauf zu lesen war: Laut Kontrakt, Paragraph so und so viel: Krieg, Epidemie lösen die Verbindlichkeiten - Engelken ging, und Doktor Hermann Schmid, bisher als Dramaturg angestellt, avancirte nach dem Kriege zum Direktor und führte bis zum Frühjahr 1867 das Theater. Zu Ostern übergab er das Kommando Herrn Wihrler von Regensburg, bald darauf bekam es Herr Held (jetzt Journalist in Wien, Verfasser der trefflichen Posse "Die Näherin"), der noch im Herbst mit "Helena", "Pariser Leben" und "Blaubart" ziemlich gute Geschäfte machte; freilich hat zu jener Zeit ein bekannter Graf eine Hauptrolle dabei gespielt, und er wurde mit frenetischem Beifall ausgezeichnet, als der Kabinetsvorhang in dem Gemache bei Blaubarts verlassenen Weibern sich lüftete und der Graf in Civil zum Vorschein kam und coram publico die Tröster-Rolle bei den Verlassenen spielte. Der Edle mußte sich dann unter den Tisch verkriechen, und lange wurde er von
Amalie Schönchen.
Spöttern "Poppolani" geheißen. - Direktor Held ging auch wieder, dann kam ein provisorisches Comité, "Drei-Einigkeits-Direktorium" genannt - Dr. Schmid, Delcliseur und Puley - da wurde acht Tage lang nichts als "Pechschulze" und "Robert und Bertram" gegeben; nun blieb das Pech gar nicht mehr aus; - zuletzt mußte Herr Johann Schweiger als Direktor her, oder vielmehr seine Frau. - Doch nach Verlauf von sechs Wochen wurde Schweiger noch leidender und wider seinen und ihren Willen hat er sich zur ewigen Ruhe gebettet. - Der Reineke Fuchs, Engelken, war auf der Lauer. - Er ließ sich fleißig Avifo geben und sprengte aus, er wolle die rückständigen Gagen decken, wenn er als unumschränkter Direktor, ohne Verwaltungsrath, handeln dürfe, denn von der verwaltungsräthlichen Seite waren ihm seine zehntausend Gulden Kaution zurückbehalten worden, unter der Anschuldigung, er habe schon von Anfang an den Gagenetat überschritten und den Interessen des Publikums nicht genug Rechnung getragen. Gut,