Inhaltlich allerhöchsten Handbillets de dato Neapel den 27. April 1857 theilte König Max II. seinem Architekten mit, daß er ihn bei seiner demnächstigen Anwesenheit in Paris wegen Münchens Verschönerung dort zu sprechen wünsche. "Es soll aber dafür gesorgt werden," heißt es in dem Handschreiben weiter, "daß während Ihres achttägigen Aufenthaltes in Paris die Arbeiten für das kgl. Athenäum nicht aufgehalten werden, welche Ich mit allem Eifer betrieben zu sehen wünsche."
Am 28. September 1857 erhielt Bürklein von Berchtesgaden aus von dem kgl. Hofsekretariat folgende Zuschrift:
"Seine Majestät sind auf den Gedanken gekommen, ob es nicht zur Verschönerung der neuen Maximilianstraße wesentlich beitragen würde, wenn in derselben, und zwar von der Stelle an, wo sie sich erweitert, so, daß hiernach das neue Regierungsgebäude und das schon bestehende Taubstummeninstitut adoptirt werden müßten, Arkaden angebracht würden. Übrigens ist Vorstehendes vor der Hand blos eine Idee, über deren Ausführung der König sogleich nach seiner Rückkehr nach München mit Ihnen Rücksprache nehmen will und welche Sie in der ferneren Ausführung des bisher befolgten Planes nicht im Entferntesten beirren soll."
Als das kgl. Taubstummeninstitutsgebäude im Forum der Maximilianstraße, zu dem der König 20,000 Gulden aus seiner Privatschatulle schenkte, auf allerhöchsten Befehl wieder abgebrochen werden mußte, erhielt Bürklein de dato Berchtesgaden den 16. August 1858 vom Hofsekretär die Mittheilung, daß der Hofbauinspektor Riedl vom König ausersehen sei, an dieser Stelle das National-Museum zu bauen. "Der König," heißt es in dem Schreiben, "setzt in Sie das Vertrauen, daß Sie den Fortgang aller Bauten in der neuen Straße nach Kräften fördern helfen und Hofbau-Inspektor Riedl in der Vollendung des National-Museums gerne unterstützen."
Zur selben Zeit fertigte Bürklein auf allerhöchsten Befehl einen Plan an, der die Anlage von Villen über den Maximiliansanlagen am Gasteig in der Umgebung des königlichen Maximilianeums zum Gegenstand hatte und der dem König ganz besonders gefiel.
In der Audienz vom 16. August 1860 fragte der König seinen Architekten, ob nicht hier in München ein so hübscher Bazar auf Spekulationen gebaut werden könnte, wie der in Stuttgart ist, dann ob es sich nicht empfehlen würde, Terrassen anzulegen, ähnlich der Brühl'schen Terrasse in Dresden und eine Anlage herzustellen, die dem sogenannten "Weingarten" gleicht, der der Königin-Wittwe gehörte? - Hübsch wäre es auch, meinte der König, solche Gebäude in München auszuführen und architektonische Effekte zu erzielen, wie diejenigen, welche in Dresden durch den schönen Rundbau des Theaters, des Zwingers und der neuen Galerie hervorgebracht wurden. Nachahmungswürdig wäre es vielleicht auch, in geeigneten Lokalitäten schöne südliche und andere Landschaftsbilder anzubringen, wie der König von Preußen sie in seinen verschiedenen Gartensalons in Potsdam herstellen ließ. Schließlich kam der König auch auf die Isarregulirung und auf die Schiffbarmachung des Flusses zu sprechen, indem er dabei die Absicht kund gab, daß, wenn die Isar schiffbar gemacht werden könnte, er sich selbst ein Dampfboot von dem Maffei'schen Eisenwerk in der Hirschau bauen lassen wolle.