Wohnhaus in der Sendlingerstraße.
Erbaut von Architekt Max Ostenrieder.

Das Kunstgewerbe im Lande blühte neu auf. Nie hatte ihm ein Herrscher diese Fülle edelster Aufgaben gestellt, nie so fürstlich die Arbeit gelohnt. Der König war auch als Bauherr der Mäcen mit offener Hand. Was er wollte, war vollkommene Arbeit. Nach dem Preise fragte er nicht, selbst wenn er zu hoch war, ließ er nicht feilschen. Die Arbeiter wurden geschult, die Werkstätten erweitert, neue Ateliers begründet. Überall blühendes Leben in den Künsten und Handwerken, in jedem Zweige der Dekoration, vom Größten bis zum Kleinsten, wohin der Blick des Königs fiel. Und stets fiel er zuerst auf's eigene Land. Nur was durchaus vom Auslande bezogen werden mußte, wurde von jenseits der Grenze geholt. Ein Bienenfleiß überall unter dem feurigen Ansporn des Königs: Bibliotheken wurden durchforscht, Museen durchgemustert, Sammlungen der seltensten Modelle angelegt. Nach allen Richtungen der Windrose waren stets Forscher und Lieferanten und Boten unterwegs. Während die Landesvertretung in der Kammer sich katzbalgte und die Parteien in ödestem Gezänk um überlebten Kram sich erschöpften,

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